Die Dorfkirche Rüdnitz ist ein großformatiger Feldsteinsaal mit eingezogenem Chor, erbaut in der Mitte des 13. Jahrhunderts. An der Westseite erhebt sich – fast 30 Meter hoch – ein mächtiger, verbretterter Fachwerkturm, der mit einer geschweiften, verschieferten Haube und einem Laternenansatz abschließt. Der Turm ruht im Unterbau auf zwei im Kirchenschiff stehenden, toskanischen Säulen. Er wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. An der Westseite ist die ursprüngliche Turmfachwerkkonstruktion durch eine massive, verputzte Aufmauerung ersetzt.
Im Innenraum teilt sich das Kirchenschiff zum Chor durch einen spitzbogigen Triumphbogen; vermutlich befand sich hier früher eine Chorschranke. Schiff und Chor werden von einer sichtbaren flachen Holzbalkendecke überspannt. Bis auf die Dreifenstergruppe im Ostgiebel bzw. die einfachen Eingangsportale wurden alle Fensteröffnungen der Kirchenfassade vergrößert oder zugesetzt.
Weiterhin hat der Innenraum einige wertvolle Inventarien wie einen spätgotischen Schnitzaltar mit hölzernem Altaraufsatz, eine Sandsteinkanzel mit Engelsköpfen sowie Emporen- und Gestühlseinbauten aus dem 17. Jahrhundert zu bieten.
Die Kirche ist angesichts ihrer vielen vorreformatorischen Spuren aus kunsthistorischer Sicht für den Barnim eine Besonderheit.
Neben dem Gemeindekirchenrat engagiert sich seit 2011 der örtliche Förderverein mit vielen Konzerten und Veranstaltungen für die dringend notwendige Gesamtsanierung der Kirche. Alle Beteiligten hoffen derzeit auf die Realisierung eines ersten Bauabschnitts zur Sicherung des Turms.